Rainer Maria Rilke – Bleiben ist nirgends
WIR BAUEN BILDER VOR DIR AUF WIE WÄNDE; SO DASS SCHON TAUSEND MAUERN UM DICH STEHN. DENN DICH VERHÜLLEN UNSERE FROMMEN HÄNDE, SOOFT DICH UNSRE HERZEN OFFEN SEHN.
Rainer Maria Rilke
DER DENKER
– Auguste Rodin, Paris 2023
Auguste Rodin: Der Denker (Entstehung zwischen 1880 und 1882).
Rainer Maria Rilke, ein bahnbrechender Dichter des 20. Jahrhunderts, prägte die deutsche Literatur mit seiner einzigartigen poetischen Sprache und tiefen philosophischen Einsichten. Seine Werke, darunter “Die Duineser Elegien” und “Die Sonette an Orpheus”, zeichnen sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit existenziellen Themen aus.
Rilke entwickelte einen individuellen Stil, der sich durch tiefgründige Metaphern und eine feinsinnige Beobachtung der Natur auszeichnete. Seine Poesie reflektierte die Suche nach spiritueller Erfüllung und das Streben nach einer tieferen Verbindung mit der Welt. Die Duineser Elegien, verfasst während eines Aufenthalts im Schloss Duino, erforschen die Fragilität des menschlichen Daseins und die Sehnsucht nach Transzendenz.
Ein weiterer markanter Aspekt von Rilkes Werk war seine Offenheit für verschiedene künstlerische Ausdrucksformen, einschließlich der Bildenden Kunst. Diese Vielseitigkeit und Offenheit spiegeln sich in seiner Fähigkeit wider, die Essenz des Menschlichen auf eine Weise zu erfassen, die zeitlos und universell wirkt.
Rilkes poetischer Beitrag bleibt eine bedeutende Quelle der Inspiration und seine einzigartige Herangehensweise an die menschliche Existenz macht ihn zu einem unverwechselbaren und zeitlosen Vertreter der deutschen Literatur.
Rilke wohnte eine Zeitlang im Hôtel Biron, Paris (heute Musée Rodin). Hier arbeitete er an seinem Paris-Buch „Malte Laurids Brigge“.
Rainer Maria Rilke hatte eine bedeutende Verbindung zu dem französischen Bildhauer Auguste Rodin. Im Jahr 1902 reiste der junge Rilke nach Paris, um dort über Rodins Skulpturen zu schreiben. Rilke, der zu dieser Zeit selbst noch nicht als etablierter Schriftsteller bekannt war, bekam die Gelegenheit, als Sekretär für Rodin zu arbeiten. Diese Erfahrung hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf Rilkes Denken und künstlerische Entwicklung.
Während seiner Zeit als Rodins Sekretär von 1905 bis 1906 entwickelte Rilke eine enge Beziehung zu dem Bildhauer und gewann Einblick in Rodins künstlerischen Prozess und seine Denkweise. Diese Erfahrungen prägten Rilkes Schaffen und fanden ihren Ausdruck in seinem späteren Werk, insbesondere in den “Duineser Elegien”, einem seiner bekanntesten Werke.
Die Verbindung zwischen Rilke und Rodin war also eine persönliche und künstlerische Beziehung, die Rilkes kreatives Schaffen nachhaltig beeinflusste.
Eine empfehlenswerte Vertiefung zu diesem Thema findet sich im Beitrag von Dr. Alexandra Hildebrandt, den Sie hier nachlesen können:
https://www.xing.com/news/insiders/articles/bleiben-ist-nirgends-6210495?xng_share_origin=web